Die aktuellen Daten des empirica-Blasenindex für das zweite Quartal 2024 zeigen deutliche Veränderungen auf dem deutschen Immobilienmarkt. Während die Gefahr von Preisblasen in vielen Regionen hoch bleibt, ist eine Abnahme der Brisanz zu verzeichnen, die vor allem auf steigende Mieten zurückzuführen ist. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen.

Brisanz der Blasengefahr
Der empirica-Blasenindex zeigt, dass die Verbreitung der Blasengefahr in den letzten Quartalen stagniert, während die Brisanz der Gefahr, gemessen am Rückschlagpotenzial, abnimmt. Insbesondere in den Top-7-Städten wie München und Berlin hat sich die Differenz zwischen Kaufpreis- und Mietanstieg deutlich verringert, was auf eine Entspannung hindeutet.

Dennoch besteht in vielen Regionen Deutschlands weiterhin die Gefahr einer Immobilienblase, insbesondere in den Wachstumsregionen, wo die Kaufpreise weiterhin die Mieten und Einkommen übersteigen.

Regionale Unterschiede im Blasenrisiko
Dabei gibt es starke regionale Unterschiede. Während in den Top-7-Städten ein Rückgang des Rückschlagpotenzials zu beobachten ist, bleibt die Situation in den schrumpfenden Regionen angespannt. Dort könnte die Blasengefahr aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der schwachen Nachfrage bestehen oder sogar zunehmen.

Von den zwölf größten kreisfreien Städten weisen nur Essen, Frankfurt am Main und Stuttgart eine „mäßige“ Blasengefahr auf. Dortmund und Hamburg werden dagegen als „hoch“ eingestuft, alle anderen Großstädte als „eher hoch“. Auf Bundesebene weist der Index für 339 von insgesamt 400 untersuchten Kreisen ein mäßiges bis hohes Blasenrisiko aus.

Kreditvergabe und Fertigstellungen
Der empirica-Blasenindex zeigt zudem, dass die Kreditvergabe leicht zugenommen hat, was auf die zuletzt beobachtete Belebung der Bautätigkeit hindeutet. Gleichzeitig stagnieren jedoch die Preis-Einkommens- und Fertigstellungsindizes, was auf eine weiterhin angespannte Situation auf dem Immobilienmarkt hindeutet.

Insbesondere in Regionen mit hoher Neubautätigkeit, der keine entsprechende Nachfrage entgegensteht, könnte dies langfristig zu einem Überangebot und damit zu sinkenden Preisen führen.

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