Die Grundsteuer ist für Immobilienbesitzer eine wichtige Kostengröße, die je nach Standort stark variieren kann. Das aktuelle Grundsteuerranking 2024 der IW Consult im Auftrag von Haus & Grund Deutschland zeigt deutliche Unterschiede zwischen den 100 größten deutschen Städten.

Aktuelle Entwicklungen der Grundsteuer

Das Ranking 2024 zeigt weiterhin große Unterschiede in der Grundsteuerbelastung für Immobilienbesitzer. Im Durchschnitt beträgt die jährliche Grundsteuer in den 100 größten Städten Deutschlands 499 Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 21 Euro oder 4,5 Prozent gegenüber dem letzten Ranking. Gleichzeitig stieg der durchschnittliche Hebesatz von 564 auf 589 Prozent.

Hierbei gibt es große regionalen Unterschiede in der Grundsteuerbelastung. Während Hausbesitzer in bayerischen Großstädten durchschnittlich 419 Euro pro Jahr zahlen, müssen Immobilienbesitzer in Berlin mit einer jährlichen Belastung von durchschnittlich 686 Euro rechnen.

Gewinner und Verlierer

Im aktuellen Ranking gibt es einige interessante Verschiebungen. Regensburg zeichnet sich mit einer Jahresgrundsteuer von nur 335 Euro als günstigste deutsche Großstadt aus. Am anderen Ende der Skala liegt Witten im Ruhrgebiet. Hier müssen Immobilienbesitzer jährlich 771 Euro Grundsteuer entrichten, was die höchste Belastung unter den untersuchten Städten darstellt.

Besonders auffällig ist der Fall von Gütersloh. Die Stadt, die im letzten Ranking noch den ersten Platz belegte, ist auf Platz 63 abgerutscht. Grund dafür ist ein massiver Anstieg des Hebesatzes um 225 Prozentpunkte auf nunmehr 606 Prozent.

Trend zu höheren Hebesätzen

Die Analyse zeigt einen deutlichen Trend zu steigenden Hebesätzen in vielen deutschen Städten. Insgesamt haben 26 der untersuchten Städte ihre Hebesätze seit 2021 erhöht. Nur Duisburg konnte als einzige Stadt den Hebesatz senken, und zwar um 10 Prozentpunkte. In den übrigen 73 Städten blieben die Hebesätze unverändert.

Grundsteuerreform 2025

Mit dem 1. Januar 2025 tritt die lang diskutierte Grundsteuerreform in Kraft. Die Reform bringt einige wesentliche Änderungen mit sich, die Immobilienbesitzer im Auge behalten sollten.

Ein zentraler Aspekt der Reform ist die Einführung einer bundeseinheitlichen Regelung mit einer Öffnungsklausel für die Bundesländer. Von dieser werden voraussichtlich 8 der 16 Bundesländer Gebrauch machen und eigene Berechnungsmodelle einführen. Dies kann zu unterschiedlichen Bewertungsansätzen und damit zu einer noch größeren Spreizung der Grundsteuerbelastung zwischen den Bundesländern führen.

Neu ist auch die Einführung der so genannten Grundsteuer C. Diese ermöglicht es den Kommunen, für unbebaute, aber baureife Grundstücke höhere Hebesätze festzulegen. Ziel dieser Maßnahme ist es, Spekulationen einzudämmen.

Anzumerken ist, dass die Rechtslage zur Grundsteuerreform noch nicht abschließend geklärt ist. Mehrere finanzgerichtliche Verfahren laufen derzeit, in denen die Verfassungsmäßigkeit des reformierten Rechts angezweifelt wird. Das komplette Grundsteuerranking 2024 für Deutschland können Sie hier herunterladen.

Ansprechpartner

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