Die Zahl der Baugenehmigungen von Wohnungen in Deutschland ist im Januar um 6,9 Prozent gestiegen. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Insgesamt wurden 18.000 Wohnungen genehmigt. Dies ist der zweite Monat in Folge mit einem Anstieg. Die Zahlen im Überblick.
Ein Hoffnungsschimmer nach Jahren der Krise
Nach einem dramatischen Rückgang der Baugenehmigungen von 354.400 im Jahr 2022 auf nur noch 215.900 im Jahr 2024 markiert der Januar 2025 eine Trendwende. Im Vergleich zum Januar 2024 (16.800 Wohnungen) wurden 1.200 Wohnungen mehr genehmigt.
Dabei sticht vor allem der Neubau von Wohngebäuden hervor. 15.100 Wohnungen wurden hier genehmigt, ein Plus von 11,6 Prozent. Einfamilienhäuser verzeichneten einen starken Zuwachs von 21,7 Prozent, während Mehrfamilienhäuser um 5,8 Prozent zulegten. Zweifamilienhäuser verzeichneten dagegen einen Rückgang um 10,1 Prozent.
Im Januar 2025 wurden in Bayern insgesamt 3.442 Wohnungen genehmigt, im Januar 2024 waren es 3.307 Wohnungen – das entspricht einem Zuwachs von rund 4,1 Prozent, wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt. Städte wie München und Nürnberg profitieren von einer verstärkten Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern, die den Großteil der Genehmigungen ausmachen.
Diese Entwicklung ist ein positives Signal für einen Markt, der in den vergangenen Jahren mit hohen Baukosten, steigenden Zinsen (aktuell zwischen 3,12 und 3,98 Prozent effektivem Jahreszins) und einer Pleitewelle kleinerer Baufirmen zu kämpfen hatte.
Bedeutung für den Markt
Der Anstieg der Baugenehmigungen ist ein Hoffnungsschimmer, aber kein Alleheilmittel. Die 18.000 genehmigten Wohnungen im Januar 2025 liegen weit unter dem Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr. Zudem hängt der tatsächliche Erfolg von der Umsetzung ab: Baugenehmigungen sind nur der erste Schritt, die Fertigstellung neuer Wohnungen dauert oft Jahre. Daten zu den Baufertigstellungen, die Aufschluss über die tatsächliche Bautätigkeit geben, wird Destatis voraussichtlich im Mai 2025 veröffentlichen.
Für Bayern bedeutet der Anstieg eine Chance, die angespannte Situation in Städten wie München (Quadratmeterpreis: 9.032 Euro für Wohnungen; Stand: März 2025) zu entschärfen. Gleichzeitig bleiben Herausforderungen: Steigende Baupreise (+3,2 Prozent im Februar 2025) und Insolvenzen im Bausektor könnten Projekte verzögern.
Ausblick
Steigende Baugenehmigungszahlen bieten Chancen für Investoren und Käufer, erfordern aber auch Vorsicht. Investoren könnten von der Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern in Bayern, insbesondere in München, profitieren. Die Baufertigstellungen im Mai 2025 werden zeigen, ob der Trend anhält und sich auf die Preise auswirkt. Wichtig: Hohe Baukosten und Bauzinsen erfordern Projekte mit gesicherten Bauträgern.
Bildquelle: © js-photo– AdobeStock
Ansprechpartner
Bei Fragen senden sie uns eine Mail an info@igbay.de.
Newsletter
Zum monatlichen Newsletter anmelden.