Die Immobilienwirtschaft durchläuft derzeit eine Phase tiefgreifender Veränderungen. Das aktuelle Frühjahrsgutachten der Immobilienweisen 2025 zeigt: Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen gibt es erste Anzeichen einer Stabilisierung, jedoch bleiben strukturelle Probleme bestehen. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse kompakt für Sie zusammengefasst.

Wohnungsmarkt in der Krise

Die Neubautätigkeit ist dramatisch eingebrochen: Nur noch 210.000 Wohnungsgenehmigungen werden für 2024 erwartet — ein Minus von 45 % gegenüber 2021. Der jährliche Bedarf von 372.600 Wohnungen wird damit bei weitem nicht gedeckt. Besonders angespannt ist die Situation in den Metropolen: Köln erreicht nur 37 % der benötigten Wohnungen, Stuttgart 43 % und Berlin 52 %.

Gewerbeimmobilien zeigen erste Erholung

Mit einem Transaktionsvolumen von 24,3 Mrd. Euro Ende 2024 liegt der Gewerbeimmobilienmarkt leicht über Vorjahresniveau. Bemerkenswert: Der Logistiksektor hat mit 28,4 % den größten Anteil, gefolgt vom Einzelhandel (24,9 %) und Büroimmobilien (20,3 %).

Büromarkt im Wandel

Die Spitzenmieten in A-Städten stiegen auf durchschnittlich 42,50 Euro/m². München bleibt mit 54,00 Euro/m² Spitzenreiter. Jedoch steigt die Leerstandsquote, besonders in Frankfurt (11 %) und Düsseldorf (10 %). Remote Work und ESG-Anforderungen treiben den Transformationsdruck.

Einzelhandel unter Anpassungsdruck

Eine Reduktion der Verkaufsflächen um 10 Mio. m² wird in den nächsten 10 Jahren erwartet. Besonders betroffen: Textilhandel, Schuhgeschäfte und Warenhäuser. Der stationäre Lebensmitteleinzelhandel bleibt dagegen stabil und fungiert als wichtiger Frequenzbringer.

Hotelmarkt erholt sich

Mit 497 Mio. Übernachtungen erreichte der Sektor fast wieder das Vor-Corona-Niveau. Das Transaktionsvolumen stieg um 7 % auf 1,5 Mrd. Euro. Neue Trends wie „Bleisure“ (Kombination von Business und Leisure) prägen die Entwicklung.

Gesundheitsimmobilien mit Potenzial

Der demografische Wandel treibt die Nachfrage. Bis 2040 werden 322.000 zusätzliche stationäre Pflegeplätze benötigt. Steigende Kosten und Personalmangel bremsen jedoch den Ausbau.

Ausblick

Die Prognosen lassen vorsichtigen Optimismus erkennen, auch wenn die Branche weiterhin vor Herausforderungen steht. Die erwarteten Zinssenkungen der EZB dürften dem Markt neue Impulse geben, während sich die Baukosten voraussichtlich stabilisieren und sogar leicht zurückgehen (-1 %). Besonders im Wohnungsbau zeichnet sich ab der zweiten Jahreshälfte eine Erholung ab. Die Herausforderungen durch die Digitalisierung und die verschärften ESG-Anforderungen bleiben jedoch bestehen.

Ansprechpartner

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