Zinsentwicklung in der Baufinanzierung
Die Zinsen für Immobilienkredite haben im September einen neuen Jahreshöhepunkt erreicht. Aktuell (4.10.2022) sind die durchschnittlichen Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen mit 3,48 Prozent effektiv p. a. im Vergleich zu den zwischenzeitlichen Tiefstständen von 2,31 Prozent Mitte August um 51 Prozent höher.
Erhebliche finanzielle Mehrbelastung
Die Bauzinsen haben sich seit Jahresanfang mehr als verdreifacht. Zugleich sind die Immobilienpreise jedoch nicht spürbar gesunken. Für Bauherren und Bauherinnen bedeutet das, dass sich die Immobilienfinanzierung deutlich verteuert.
Bei einer Baufinanzierung über 500.000 Euro entstehen derzeit höhere Kosten von 51.957 Euro bis zum Ende der zehnjährigen Laufzeit im Vergleich zu einem Kreditabschluss Mitte August. Die monatliche Rate steigt im Beispielfall somit um knapp 487 Euro. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch: Noch vor 10 Jahren waren Bauzinsen von über 4 Prozent die Regel, vor 15 Jahren rund fünf Prozent.
Somit sind die aktuellen Bauzinsen immer noch verhältnismäßig günstig. Alleerdings waren auch die Immobilienpreise und damit die erforderlichen Darlehenssummen noch niedriger.
Einfluss auf die Bauzinsen
Die auf den Inflationsrückgang ausgerichtete Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken bestimmt im Herbst anhaltend die Entwicklung bei den Bauzinsen. Nachdem die Europäische Zentralbank den Leitzins auf 1,25 Prozent angehoben hat, könnte Ende Oktober die nächste Zinsanhebung folgen. Auch die amerikanische Notenbank Fed will die Geldpolitik weiter straffen und den Leitzins anheben.
Grafik: CHECK24