31.911 Euro kostet derzeit ein Hektar Ackerland in Deutschland im Durchschnitt. Der deutsche Markt für landwirtschaftliche Flächen erlebt einen beispiellosen Boom: Flächen werden knapper und Preise höher denn je. Was treibt diese Entwicklung und was bedeutet sie für Landwirte und Investoren? Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen.

Weniger Betriebe, größere Flächen

Die Konsolidierung der deutschen Landwirtschaft setzt sich auch im Jahr 2025 unvermindert fort. Nach aktuellen Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden dann nur noch rund 255.000 Betriebe die landwirtschaftlich genutzte Fläche von rund 16,6 Millionen Hektar bewirtschaften. Im Vergleich dazu werden es im Jahr 2020 noch rund 270.000 Betriebe sein – ein Rückgang von mehr als 5 Prozent in nur fünf Jahren.

Entsprechend ist die durchschnittliche Betriebsgröße gestiegen. Lag sie im Jahr 2020 noch bei rund 56 Hektar, so ist sie bis heute auf 63 Hektar angestiegen. Besonders ausgeprägt ist der Trend zur Betriebsvergrößerung im Getreideanbau und in der Tierhaltung, wo Skaleneffekte besonders zum Tragen kommen.

Für Grundeigentümer bedeutet dieser Trend:

  • Größere Betriebe verfügen über mehr Kapital für Flächenkäufe
  • die Nachfrage nach großen, zusammenhängenden Flächen steigt
  • Kleinere, isolierte Flächen könnten an Wert verlieren

Preisrallye bei landwirtschaftlichen Flächen hält an

Die Preise für landwirtschaftliche Flächen befinden sich weiterhin auf Rekordniveau. Die durchschnittlichen Pachtpreise lagen 2023 bei 357 Euro pro Hektar und sind damit seit 2020 um 9 Prozent gestiegen. Bei den Kaufpreisen ist der Anstieg noch deutlicher: Mit durchschnittlich 31.911 Euro pro Hektar im Jahr 2022 wurde ein historischer Höchststand erreicht. Im Vergleich zu den Preisen vor zehn Jahren entspricht dies fast einer Verdoppelung des Bodenwertes.

Preisentwicklung im Zeitverlauf:

  • 2013: ca. 16.000 Euro/Hektar
  • 2018: ca. 25.000 Euro/Hektar
  • 2022: 31.911 Euro/Hektar
  • Prognose 2025/2026: Experten rechnen mit einer weiteren Steigerung auf bis zu 35.000-38.000 Euro/Hektar

Auch die Pachtpreise folgen diesem Aufwärtstrend. Im Jahr 2023 lag der durchschnittliche Pachtpreis bei 357 Euro pro Hektar – ein Anstieg von 9 Prozent seit 2020. In besonders nachgefragten Regionen werden mittlerweile Pachtpreise von über 800 Euro pro Hektar erzielt.

Regionale Preisdynamik

Dabei gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Die höchsten Preise werden in Nordrhein-Westfalen und Bayern erzielt, während die Pachtpreise in ländlich geprägten Regionen wie dem Saarland deutlich niedriger liegen.

RegionDurchschnittspreisPreisentwicklung 5 JahrePachtpreisniveau
Bayern45.000-65.000 €/ha+22 %450-700 €/ha
NRW40.000-60.000 €/ha+18 %500-800 €/ha
Niedersachsen30.000-45.000 €/ha+15 %400-650 €/ha
Sachsen-Anhalt20.000-30.000 €/ha+25 %300-450 €/ha
Brandenburg15.000-25.000 €/ha+30 %200-350 €/ha

Für 2025 zeichnet sich eine Fortsetzung dieses Trends ab. Die zunehmende Flächenknappheit, verstärkt durch konkurrierende Nutzungsformen, treibt die Preise weiter nach oben. Gleichzeitig sorgt die anhaltende Niedrigzinspolitik für ein günstiges Investitionsumfeld, das den Erwerb landwirtschaftlicher Flächen als Anlageform attraktiv macht.

Ausblick

Die Verknappung der Flächen und die zunehmende Nutzungskonkurrenz werden den Preisauftrieb voraussichtlich weiter verstärken. Gleichzeitig erfordern volatile Märkte und komplexere Bewertungskriterien ein professionelles Vorgehen. Als spezialisierte Immobilienbewerter mit landwirtschaftlicher Expertise unterstützen wir Sie dabei:

  • der marktgerechten Bewertung Ihrer landwirtschaftlichen Immobilien
  • der Entwicklung einer optimalen Verkaufs- oder Investitionsstrategie

Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung rund um Ihre landwirtschaftlichen Immobilien. Unsere Experten hilft Ihnen, in diesem dynamischen Marktumfeld die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ansprechpartner

Bei Fragen senden sie uns eine Mail an info@igbay.de.

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