Baugeldzinsen klettern wieder erneut auf bis zu vier Prozent

Die Bauzinsen steigen seit geraumer Zeit kontinuierlich an und haben nach einem kurzen Tief im Februar inzwischen wieder die Vier-Prozent-Marke erreicht. Anfang März liegen die Zinsen bei rund 3,85 Prozent. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den historisch niedrigen Zinsen der letzten Jahre.

Die allgemeine Zinsprognose geht für 2023 von weiter steigenden Bauzinsen aus. Es ist durchaus möglich, dass das Zinsniveau für eine zehnjährige Hypothek im Sommer über der 4-Prozent-Marke liegt. Wie sich die Bauzinsen in den Jahren 2024, 2025 oder gar 2030 entwickeln werden, ist hingegen nicht absehbar. Gründe dafür sind die anhaltend hohe Inflation in Deutschland, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die hohe Staatsverschuldung einiger Länder im Euroraum, die für große Unsicherheit sorgen.

Wie entwickelt sich der Bauzins weiter?

Seit Anfang 2022 haben die Bauzinsen einen enormen Sprung nach oben gemacht. Die aktuelle Entwicklung überrascht selbst Experten immer wieder. Vor allem die rasanten Anstiege innerhalb weniger Wochen sind ungewöhnlich. Alleein in der Zeit von Mitte Dezember 2022 bis Anfang Januar 2023 sind die Bauzinsen um mehr als einen halben Prozentpunkt gestiegen. Dabei handelt es sich um Schwankungen, wie sie in der Vergangenheit innerhalb eines ganzen Jahres üblich waren. Dazwischen gab es aber auch immer wieder Phasen der Erholung, in denen die Zinsen wieder sanken.

Indirekt werden die Bauzinsen von der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst. Die EZB war im Juli 2022 von ihrer jahrelangen Nullzinspolitik abgerückt und hatte den Leitzins erst im September und dann noch einmal im Oktober vergangenen Jahres um jeweils 0,75 Prozentpunkte auf 2 Prozent angehoben. Weitere Zinserhöhungen um jeweils 0,5 Prozentpunkte folgten im Dezember 2022 und im Februar 2023. Diese Erwartungen sind stets in den Kreditzinsen eingepreist, weshalb diese oft schon deutlich vor den Beschlüssen steigen.

Mit der Anhebung des Leitzinses ist aber nicht automatisch ein dauerhaft höheres Niveau der Bauzinsen verbunden. Denn eine weitere Folge ist, dass besonders hochverschuldete Eurostaaten in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnten. Anleger flüchten dann in sichere Papiere wie Bundesanleihen. Mit der steigenden Nachfrage sinkt deren Rendite – und damit auch die aktuellen Bauzinsen.

Bildquelle: Freedomz/AdobeStock

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