Immobilienmarkt im Aufschwung: Aktuelle Trends bei Bauzinsen und Kaufpreisen

Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt deutliche Anzeichen einer Erholung. Nach einer Phase der Unsicherheit und Preiskorrekturen dreht sich das Preiskarussell nun wieder schneller. Die Bauzinsen befinden sich derzeit auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im Vorjahr, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Wohnimmobilien führt.

Aktuelle Zinslage und Marktentwicklung
Seit Jahresbeginn 2024 haben sich die Bauzinsen stabilisiert. Aktuell liegen die Zinsen für 10-jährige Darlehen bei 3,67 Prozent, deutlich unter den Spitzenwerten von über 4,2 Prozent im Jahr 2023. Diese Zinsentwicklung hat die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern spürbar angekurbelt.

Preistendenzen am Immobilienmarkt
Die Preiskorrekturen der letzten Jahre sind weitgehend abgeschlossen. Der Interhyp-Immobilienindex zeigt, dass die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland von Januar bis Ende Mai 2024 um 2 Prozent gestiegen sind. In den Metropolen zeigt sich ein differenziertes Bild:

• München: +1,9%
• Stuttgart: +2,3%
• Frankfurt: +3,3%
• Berlin: +2,2%
• Hamburg: nahezu unverändert

Chancen bei Bestandsimmobilien
Besonders interessant für Kaufinteressierte sind derzeit Bestandsimmobilien mit geringer Energieeffizienz. Die Preise für Objekte der Energieklassen B bis F sind im Vergleich zum Jahresbeginn 2022 durchschnittlich um 17 Prozent gesunken. Bei unsanierten Objekten der Klassen G und H beträgt der Preisrückgang sogar 22 Prozent.

Energieeffiziente Immobilien der Klassen A+ und A zeigen sich hingegen weitgehend preisstabil und liegen nur etwa 5 Prozent unter dem Niveau von Anfang 2022.

Prognosen für die Zinsentwicklung
Experten erwarten, dass die Bauzinsen in den kommenden Monaten zwischen 3,5 und 4 Prozent liegen. Mittel- bis langfristig wird erwartet, dass die Bauzinsen entweder auf diesem Niveau bleiben oder leicht fallen werden.

Erwartungen an die EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich in der zweiten Jahreshälfte 2024 voraussichtlich zurückhaltend mit weiteren Zinssenkungen zeigen, bedingt durch den anhaltenden Lohn- und Inflationsdruck. Sollte die EZB maximal ein bis zwei Zinssenkungen vornehmen, ist mit stabilen oder sogar leicht steigenden Kapitalmarktzinsen zu rechnen.