Wenn Wohnungsnot auf leere Stellenanzeigen trifft wird das für viele Unternehmen in deutschen Großstädten immer häufiger zur Zerreißprobe. Deshalb unterstützen mittlerweile rund 556.000 deutsche Unternehmen ihre Mitarbeiter bei der Wohnungssuche, wie eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt.
Großer Bedarf an Mitarbeiterwohnungen
Rund 16,8 % der deutschen Unternehmen bieten bereits Unterstützung bei der Wohnraumversorgung ihrer Beschäftigten an. Dabei setzen 5,2 % der Firmen auf direkte Maßnahmen wie die Vermietung eigener Wohnungsbestände, während 11,6 % ihre Mitarbeiter indirekt durch Beratung oder Vermittlung unterstützen. Besonders große Unternehmen sind in diesem Bereich engagiert.
Insgesamt stellen Unternehmen ihren Mitarbeitern derzeit rund 675.000 Wohnungen und 46.000 Wohnheimplätze zur Verfügung. Dies entspricht etwa 1,6 % des gesamten Wohnungsbestands in Deutschland. Die meisten dieser Unterkünfte (82,5 %) befinden sich in zentralen oder sehr zentralen Lagen, wo der Wohnungsmarkt besonders angespannt ist. Etwa 161.000 dieser Wohnungen sind Neubauten.
Regionale Unterschiede
Besonders aktiv sind dabei Unternehmen in Norddeutschland, wo 13,8 % der Firmen direkte Wohnungsangebote machen. Gerade im Gastgewerbe ist der Handlungsdruck besonders groß. Hier bietet mehr als jedes vierte Unternehmen (28,3 %) seinen Mitarbeitern Unterstützung bei der Wohnungssuche.
Internationale Fachkräfte im Fokus
Ein Hauptgrund für das Engagement der Unternehmen ist die Gewinnung ausländischer Fachkräfte. Für diese Zielgruppe ist die Wohnungssuche besonders schwierig. Mehr als die Hälfte der Großunternehmen (54 %) richten daher ihre Wohnungsangebote gezielt an ausländische Fachkräfte und der Erfolg gibt ihnen Recht. Gerade bei mittelgroßen Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern berichten 85 % von positiven Auswirkungen auf die Fachkräftegewinnung.
Positive Effekte auf Mitarbeiterbindung
Die Unterstützung bei der Wohnungssuche zahlt sich insgesamt für die Unternehmen aus. 46 % der befragten Firmen geben an, dass die Wohnangebote die Gewinnung und Bindung von Fachkräften deutlich erleichtern. Bei Auszubildenden und Studierenden liegt dieser Wert sogar bei 50 %.
Trend dürfte sich fortsetzen
Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die Bedeutung des Mitarbeiterwohnens in den nächsten Jahren noch zunehmen wird. Denn sowohl der Fachkräftemangel als auch die angespannten Wohnungsmärkte werden bestehen bleiben. Etwa 8 % der bisher nicht aktiven Unternehmen planen bereits, künftig Unterstützung beim Wohnen anzubieten.
Bildquelle: © karepa / AdobeStock
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