Der Wohnungsneubau in Bayern verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 einen deutlichen Rückgang der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die rückläufigen Zahlen könnten den Druck auf die Mietwohnungsmärkte weiter erhöhen, während die Fertigstellungszahlen ebenfalls rückläufig sind.
Schwierige Rahmenbedingungen bremsen Wohnungsbau
Die Baugenehmigungen im Freistaat befinden sich seit dem letzten Quartal 2022 auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Dieser Trend setzte sich auch im zweiten Quartal 2023 fort. Mehrere Faktoren bremsen den Wohnungsbau. Dazu zählen steigende Zinsen, strenge Kreditvergabekriterien, hohe Inflationsraten, unkalkulierbare Projektkosten und anspruchsvolle Neubauprojekte.
Starker Rückgang der Baugenehmigungen
Zwischen Januar und Juni 2023 wurden bayernweit rund 25.000 Baugenehmigungen für neue Wohnungen erteilt. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang von 29.8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass rund 10.000 Wohnungen weniger genehmigt wurden. Das zweite Quartal 2023 verzeichnete mit knapp 12.000 genehmigten Bauvorhaben das schwächste Quartalsergebnis der letzten drei Jahre.
Unsichere Zukunft und gedämpfte Erwartungen
Die Unsicherheiten der aktuellen Situation führen dazu, dass bereits genehmigte Bauprojekte immer häufiger verschoben oder verlangsamt werden. Die genannten Probleme in Kombination mit den Unsicherheiten erschweren es den Bauträgern, die zukünftigen Verkaufspreise der Immobilien abzuschätzen.
Wohnungsknappheit und steigende Mieten erwartet
Experten prognostizieren, dass die stark rückläufigen Genehmigungszahlen in den kommenden Jahren zu einer spürbaren Wohnungsknappheit führen werden. Vor allem in den Ballungsräumen Bayerns, in denen die Bevölkerung weiter wächst, wird dieser Engpass erwartet. Diejenigen, die sich aufgrund der erschwerten Immobilienfinanzierung kein Wohneigentum leisten können, werden verstärkt auf den Mietmarkt drängen. Dies könnte zu erheblichen Mietpreissteigerungen führen und die Wohnungssuche für viele Haushalte unabhängig von ihrem Einkommen weiter erschweren.
Bildquelle: GDMpro S.R.O./AdobeStock
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